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An der Konzernspitze: Simone Bagel-Trah, Aufsichtsratsvorsitzende des Henkel-Konzerns. © Henkel

Steigender Einfluss der Frauen in Unternehmen

fs /  Europaweit steigt der Frauenanteil in den Aufsichtsgremien grosser Unternehmen. Deutschsprachige Länder hinken hinterher.

In Europa besetzen Frauen durchschnittlich jeden vierten Posten in Aufsichtsgremien grosser Unternehmen (Aufsichtsrat, Verwaltungsrat). Dieser Anteil ist seit 2011 von 14 auf 25 Prozent gestiegen. Das geht aus einer Studie der Initiative «European Women on Boards» (EWoB) hervor. Sie analysiert die Anteile weiblicher Führungskräfte in den Verwaltungsräten der 600 grössten börsennotierten Unternehmen aus 17 Ländern.

Norwegen top
Frauenanteile von über 30 Prozent haben grosse Unternehmen in Ländern, die Quotenregelungen kennen: Norwegen, Schweden, Frankreich und Finnland:
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Frauenanteile in den Aufsichtsgremien grosser Unternehmen (EWoB).
Im europäischen Durchschnitt ist Italien mit einem Frauenanteil von fast 25 Prozent. Unterdurchschnittlich sind die Frauenanteile in Deutschland (22,6 Prozent) und in der Schweiz (16 Prozent). In Deutschland ist seit kurzem ein Gesetz in Kraft, das einen Frauenanteil von 30 Prozent Frauen im Aufsichtsrat zum Ziel hat.

Steiniger Weg
Der Weg ganz an die Spitze ist laut der EWoB-Studie immer noch steinig. Nur vier Prozent der Aufsichtsgremien grosser Unternehmen leiten Frauen. Und auch in der operativen Führung sind Frauen selten. Im Jahr 2015 waren europaweit nur 3,5 Prozent der Geschäftsführungen in weiblicher Hand.
Gross sind die Unterschiede in der Bezahlung. Frauen in Aufsichtsgremien und Geschäftsführungen der 600 grössten börsennotierten Unternehmen verdienen durchschnittlich deutlich weniger als Männer. Es gebe noch viel zu tun, bis Frauen in Top-Positionen gleichgestellt sind, sagt Roger Barker, EwoB-Geschäftsleitungsmitglied und Co-Projektleiter der Studie.


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