
Dieses Stelleninserat der Stadt Greensboro sahen nur Männer.
Bestimmte Stellenanzeigen sehen nur Männer
Facebook erlaubt Arbeitgebern, Stellenanzeigen nur Männern zu zeigen. Eine Diskriminierungsklage soll diese Praxis stoppen.
Bei Facebook können Arbeitgeber die Zielgruppen für Stellenanzeigen sehr genau auswählen. In den USA haben mindestens zehn Unternehmen auf diese Weise Frauen ausgeschlossen. Job-Anzeigen der Polizei, eines Transportunternehmens, eines Dachdeckers und von anderen Arbeitgebern bekamen Frauen auf Facebook also gar nicht zu sehen.
Klage wegen Diskriminierung
Eine solche Praxis ist gesetzeswidrig, sagt die Bürgerrechtsorganisation American Civil Liberties Union (ACLU). Sie hat zusammen mit einer Gewerkschaft stellvertretend für drei Frauen Facebook und die zehn Unternehmen bei der zuständigen US-Bundesbehörde «Equal Employment Opportunity Commission» wegen Diskriminierung verklagt. Wenn nur Männer Job-Anzeigen sehen, verhindere dies, dass Frauen in männerdominierte Berufsfelder kommen. Zudem verunmögliche diese Praxis, dass Frauen weitere Stellenangebote eines Unternehmens sehen, die meist über einen Klick auf die Stellenanzeige erscheinen.
«Archaische Form der Diskriminierung»
Die Diskriminierung bei den Stelleninseraten sei eine «archaische Form der Diskriminierung», kritisiert die Bürgerrechtsorganisation. Sie erinnere an das letzte Jahrhundert, als geschlechtsspezifisch formulierte Stelleninserate üblich waren. Das habe damals dazu geführt, dass Frauen von gut bezahlten Jobs ausgeschlossen wurden. Dank des Engagements von Frauen und ihren Organisationen gebe es mittlerweile solche Inserate nicht mehr. Doch jetzt ermögliche es Facebook wieder, Frauen bei Stelleninseraten zu diskriminieren. Der Konzern müsse dafür zur Verantwortung gezogen werden. «Facebook muss seine Plattform anpassen, damit Arbeitgeber Daten von Userinnen und Usern nicht für diskriminierende Zwecke missbrauchen können.» Das sei nötig, um die Gleichstellung auch im digitalen Raum durchzusetzen.
Facebook bestreitet Diskriminierung
Facebook hat den Vorwurf der Diskriminierung zurückgewiesen. «Bei Facebook hat Diskriminierung keinen Platz», sagte Facebook-Sprecher Joe Osborne. «Unsere Richtlinien verbieten Diskriminierung.»
Falls Facebook seine Plattform nicht anpasst, entscheidet die staatliche «Equal Employment Opportunity Commission», ob sie gegen Facebook und die zehn Unternehmen Klage wegen Diskriminierung erhebt. Wenn sie dies nicht tut, kann die ACLU Klage einreichen.
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