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Das Geschlecht der Lehrperson ist für die Leistungen der Schülerinnen und Schüler irrelevant. © pb

Lehrerinnen sind kein Nachteil für Jungen

fs /  Das Geschlecht der Lehrkräfte spielt für die schulischen Leistungen der Kinder keine Rolle. Dies zeigt eine Überblicksstudie.

In der Schule haben Mädchen oft bessere Noten als Jungen. Politiker machen gerne die «Feminisierung» des Lehrerberufes dafür verantwortlich. Doch mit dem hohen Frauenanteil bei den Lehrkräften haben die schlechteren Noten der Jungen nichts zu tun, sagt Bildungsforscher Marcel Helbig von der Universität Erfurt. Er hat die Ergebnisse von 42 Studien mit Daten zu 2,4 Millionen Schülerinnen und Schülern aus 41 Ländern ausgewertet.
Mädchen waren schon immer besser
Das Ergebnis: das Geschlecht der Lehrperson spielt für die Schulnoten von Mädchen und Jungen keine Rolle. Dieser Befund gilt unabhängig vom Schulfach und vom Alter der Kinder. Lehrkräfte vergeben keine besseren Noten an gleichgeschlechtliche Schülerinnen und Schüler und empfehlen diese nicht häufiger auf höhere Schulformen. Helbig: «Damit fehlt die empirische Basis für politische Programme, die durch mehr männliche Lehrer die Bildungskrise der Jungen lösen wollen.» Die Studie widerlegt auch die Annahme, dass die Leistungen von Jungen im historischen Verlauf schlechter geworden seien. Mädchen haben laut Helbig schon immer bessere Noten erreicht.
Fleissigere Mädchen
Hauptgrund dafür sei die unterschiedliche Leistungsbereitschaft. Mädchen seien oft fleissiger. Für Jungen sei das «uncool» und entspreche nicht ihrem Rollenbild. Helbig: «Sich für gute schulische Leistungen anzustrengen und sich selbst zu disziplinieren, passt nicht in das geschlechtstypische Konzept von Männlichkeit.»


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