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Ein Mädchen hat weniger Taschengeld im Sparschwein als ein Junge. © lwl

Gender-Pay-Gap schon im Kindesalter

fs /  Jungen bekommen mehr Taschengeld als Mädchen. Und sie sind fordernder als Mädchen.

In Grossbritannien bekommen Jungen durchschnittlich zwölf Prozent mehr Taschengeld als Mädchen. Dies geht aus einer aktuellen Umfrage der Halifax Bank hervor. Dafür wurden 1200 Kinder zwischen 8 und 15 Jahren und 575 Eltern mit solchen Kindern befragt.

Jungen sind fordernder
Die Ergebnisse:

  • 8- bis 15-jährige Jungen erhalten pro Woche durchschnittlich 6,93 Pfund (8,95 Euro, 9,4 Franken). Gleichaltrige Mädchen müssen sich mit 6,16 Pfund (7,9 Euro, 8,4 Franken) begnügen. Die Jungen erhalten also 12,5 Prozent mehr.
  • Trotzdem sind die Jungen unzufriedener: 44 Prozent sind der Meinung, sie sollten mehr Taschengeld bekommen. Bei den Mädchen sind nur 39 Prozent unzufrieden.

Mädchen ermutigen
Die Halifax Bank lässt die Taschengeldumfrage jährlich machen. Dabei zeigt sich, dass der Unterschied zwischen Jungen und Mädchen stark schwankt. 2014 betrug der Gender-Pay-Gap 5 Prozent, 2015 nur 1 Prozent und 2016 schnellte er auf 12 Prozent hoch. Der Gender-Pay-Gap beim Taschengeld könne wegweisend sein für eine lebenslange Diskriminierung beim Lohn, hiess es in britischen Medien. Ein Grund dafür sei, dass Buben fordernder seien. Mädchen müsse man ermutigen, laut zu sagen, wenn sie die Taschengeldhöhe ungerecht finden. Sonst bestehe die Gefahr, dass sich die Gehaltslücke später im Arbeitsleben fortsetze.

Gender-Pay-Gap auch in Deutschland
In Deutschland liegt der Taschengeldunterschied zwischen Jungen und Mädchen bei fast vier Prozent, wie aus der neusten Erhebung «KidsVerbraucherAnalyse (KidsVA)» des Egmont Ehapa Verlags hervorgeht. Dafür werden jährlich rund 2500 Kinder im Alter von 6 bis 13 Jahren und fast 600 Eltern von Kindern im Alter von 4 bis 5 Jahren befragt. Letztes Jahr erhielten Jungen zwischen 6 und 13 Jahren pro Monat durchschnittlich 26,75 Euro (29,3 Franken) Taschengeld und Mädchen 25,93 Euro (28,4 Franken). Die Taschengeldhöhe schwankt – ähnlich wie in Grossbritannien – von Jahr zu Jahr, sagte Jörg Risken vom Egmont Ehapa Verlag gegenüber der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung».


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