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Die Überwachungskamera zeigt: Die Frau an der Kasse bemerkt das Handy unter ihrem Rock nicht. © NBC

Spanner filmen unter den Röcken

fs /  Spanner halten ihre Handys unter die Röcke von Frauen, um zu filmen oder zu fotografieren. Sie können nur schwer zur Verantwortung gezogen werden.

Weltweit machen immer mehr Frauen öffentlich, dass Voyeure heimlich Handy-Aufnahmen unter ihrem Rock gemacht haben. Oft sind Betroffene jedoch ahnungslos.

Handy am Schuh befestigt
In Deutschland hat ein Spanner ein Handy auf seinem Schuh befestigt und damit in Läden in der Region Augsburg Frauen unter den Rock gefilmt. Kürzlich entdeckte ein Ladendetektiv das am Schuh befestigte Handy, berichtete der Nachrichtensender N24. Zahlreiche Videos lieferten der alarmierten Polizei den Beweis, dass der Spanner mit dem Handy unter die Röcke ahnungsloser Kundinnen gefilmt hatte. Er muss sich nun wegen sexueller Beleidigung verantworten.

Handy unter dem Rock
Im Sommer hatte an einem Volksfest in Friedrichshafen ein 56-Jähriger von hinten sein Handy unter den Rock einer jungen Besucherin gehalten. Nachdem sie dies bemerkt hatte, alarmierte sie die Polizei und verfolgte mit ihrem Freund den Mann. Polizeibeamte konnten beim mutmasslichen Täter mehrere Filme und Bilder sichern, berichtete Schwäbische.de. Sie konnte jedoch keine weiteren Schritte einleiten, weil der Spanner einen Diplomatenpass hat. Dieser schützt ihn vor Strafverfolgung.

Handy in der Gitarrentasche
In der Schweiz versteckte ein Spanner sein Handy in einer Gitarrentasche. Diese schob er in einem Zürcher Tram nahe an eine junge Frau heran, so dass er unter ihren Rock filmen konnte. Das Opfer verlangte vom Voyeur, die Videogalerie auf seinem Handy zu öffnen. «Er löschte die Aufnahmen und sagte sorry», zitierte «20 Minuten» eine Augenzeugin. Der Spanner war Wiederholungstäter. Die junge Frau hatte gesehen, dass der Mann weitere solche Aufnahmen auf seinem Handy gespeichert hatte. Auf ihre Aufforderung, ihr einen Ausweis zu zeigen und seinen Namen zu sagen, reagierte der Unbekannte nicht und stieg aus. Das Opfer alarmierte die Polizei und erstattete Anzeige.

Handy in der Toilette
In Kanada ist Nahanni Fontaine, Abgeordnete im Parlament des Staates Manitoba, heimlich auf einer öffentlichen Toilette in einem Einkaufszentrum der Stadt Winnipeg gefilmt worden. Nachdem sie das Handy entdeckt hatte, versuchte sie vergeblich, den Täter zu verfolgen. Sie habe das Handy nur per Zufall entdeckt und sei zuerst überrascht und schockiert gewesen, sagte Fontaine.
In einem anderen Fall hat die Polizei der Stadt Calgary ein Verfahren gegen einen Mann eröffnet, der seit längerem Fotos und Videos von ahnungslosen Frauen auf Twitter veröffentlicht hatte. Darunter sind auch Aufnahmen, die heimlich unter den Röcken von Frauen gemacht wurden. Auf die Spur kam die Polizei dem Täter dank Hinweisen von anderen Twitter-Usern. Der Täter wurde rasch gegen Kaution frei gelassen. Kurz darauf verhaftete ihn die Polizei jedoch erneut. Sie hatte auf seinen elektronischen Geräten Kinderpornografie gefunden.

Sensibilisierungs-Kampagne
In den USA hat die Stadt New York letztes Jahr eine Sensibilisierungs-Kampagne gestartet. Sie fordert die Bevölkerung auf, Handy-Spanner der Polizei zu

Sensibilisierungs-Kampagne der Stadt New York (@NYC)

melden. Heimliches «Upskirting» ist in New York ein Straftatbestand, der mit 4 Jahren Haft bestraft werden kann.
In Grossbritannien fordert eine Online-Petition, «Upskirting» zu einem eigenen Straftatbestand zu machen.

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