
Zwangsabtreibungen – hier im 7. Monat – wird es laut Sheng Keyi in China weiterhin geben.
China: Staat bestimmt weiterhin über Frauenkörper
China wechselt von der Ein- zur Zwei-Kind-Politik. Doch für Frauen heisst das nicht, dass sie nun selber über ihren Körper entscheiden können.
An der Politik, den Körper von Frauen auch unter Anwendung von Gewalt zu kontrollieren, werde sich nichts ändern, schreibt die chinesische Autorin Sheng Keyi in einem Kommentar für die «New York Times». So habe der Demograf und Regierungsberater Liang Zhongtang gegenüber den «Bejing News» gesagt, dass Familienplanung eine staatliche Aufgabe bleibe. Wer die Vorschriften verletze, müsse wie bisher mit Sanktionen rechnen.
Zwangssterilisationen und Abtreibungen
Die Regierung werde also auch die Zwei-Kind-Politik mit Zwangssterilisationen und Abtreibungen landesweit systematisch durchsetzen, schreibt Keyi. Wer dagegen verstosse müsse zudem damit rechnen, dass die Behörden eine Busse verhängen oder Hab und Gut beschlagnahmen. Die Kontrolle der Fruchtbarkeit sei auch ein Geschäft. So beschäftige die staatliche Behörde für Familienplanung landesweit über eine halbe Million Angestellte. Und die Einnahmen aus den Bussen seien vielerorts eine wichtige Einnahmequelle für die Behörden.
«Eklatante Missachtung der Frauenrechte»
Sheng Keyi schreibt von einer «eklatanten Missachtung der Rechte der Frauen». Die Schriftstellerin hat 1997 im Propaganda-Büro eines Familienplanungszentrums an einer Klinik gearbeitet. Dort habe sie die Auswirkungen dieser Politik gesehen. Frauen seien zu Sterilisationen und Abtreibungen gezwungen worden, oft auch spät in der Schwangerschaft und oft unter Anwendung von körperlicher Gewalt. Für das Krankenhaus hat Keyi den jährlichen Leistungsbericht geschrieben, der Statistiken über Sterilisationen und Abtreibungen enthielt. Dabei sei sie auf den Rekord eines Arztes gestossen, der an einem einzigen Tag 88 Sterilisationen vorgenommen habe.
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