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Filmplakate aus der Sammlung «The Headless Women of Hollywood». © HWH

Am Pranger: Frauen ohne Kopf auf Werbeplakaten

fs /  Eine Sammlung offenbart, was im Einzelfall nicht auffällt: In der Werbung werden Frauen oft ohne Kopf abgebildet.

Der Filmindustrie in den USA wird seit langem vorgeworfen, Frauen zu diskriminieren. Dieser Sexismus macht auch vor den Werbeplakaten für die Filme nicht halt. Dies zeigt die Sammlung «The Headless Women of Hollywood». Die US-Schauspielerin Marcia Belsky hat sie kürzlich auf der Blog-Plattform Tumblr initiiert. Bereits sind dort über hundert Filmplakate mit kopflosen Frauenkörpern zu sehen.

«Gesichtslos und austauschbar»
Mit der Sammlung will Belsky auf eine Praxis in der Filmindustrie aufmerksam machen, die Frauen diskriminiert. Ziel sei es, Frauen als gesichtslose und damit austauschbare Objekte darzustellen. «Ohne Kopf wird die Frau zum passiven Objekt des männlichen Blickes.» Es gehe um die sexuelle Anziehungskraft und nicht um die Persönlichkeit der Frauen.

Gängige Praxis
Die kopflosen Frauen würden oft mit gespreizten Beinen und in Stöckelschuhen abgebildet. Nicht nur auf Filmplakaten, sondern auch im Fernsehen, in Filmen, auf Buchdeckeln und in der Werbung würden Frauenkörper häufig ohne Kopf abgebildet. Dies signalisiere, dass die Gedanken, Gefühle und Fähigkeiten der Frauen nicht existieren oder unwichtig sind.

Männer mit Persönlichkeit
Es gebe auch Filmplakate mit Männern ohne Kopf, sagt Belsky. Es gehe dabei aber nicht darum, auf plumpe Art die Aufmerksamkeit der Frauen zu wecken. Die abgebildeten Männer seien in den beworbenen Filmen engagierte und einzigartige Persönlichkeiten. Ihre Darstellung ohne Kopf sei meist humorvoll gemeint.

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