
Die Gleichstellungsinitiative verlangt die Zulassung von Frauen zum Priesteramt.
Kirchenvolk will Priesterinnen
In der Schweiz haben katholische Gläubige Verfassungsinitiativen für die Zulassung von Frauen zum Priesteramt angenommen. Das ist weltweit eine Première.
Die katholischen Stimmberechtigten der Kantone Basel-Landschaft und Basel-Stadt haben einer Änderung der kantonalen Kirchenverfassungen mit über 80-Prozent Ja-Stimmen zugestimmt. Die Wahlbeteiligung lag bei 29 und knapp 22 Prozent. In den Verfassungen heisst es neu, dass die Kirchenleitungen der beiden Kantone sich auf kirchlicher Ebene dafür einsetzen müssen, dass alle Personen «unabhängig von Zivilstand und Geschlecht» Zugang zum Priesteramt erhalten.
Keine Änderung des Kirchenrechtes
In den beiden Kantonen wird die Kirchenverfassung vom Staat erlassen. Diese regelt unter anderem die Kompetenzen der kirchlichen Gremien in den Gemeinden. Auf das katholische Kirchenrecht, das der Vatikan festlegt und das unter anderem den Zugang zum Priesteramt regelt, hat das Ja zur Initiative keine direkten Auswirkungen.
«Starkes Zeichen des Kirchenvolkes»
Das Initiativkomitee sprach nach der Abstimmung von einem «starken Zeichen des Kirchenvolkes an die kirchlichen Organe». Kirchliche Gruppen und Fachleute hätten bereits viele Petitionen, Resolutionen und Memoranden an die kirchlichen Entscheidungsträger gerichtet. Die weltweit erstmalige Abstimmung sei «eine neue Form der Wunsch-Äusserung mit dringlichem Appellcharakter». Das Initiativkomitee hofft, dass nun in anderen Kantonen Gläubige ebenfalls das demokratische Mittel einer kirchlichen Verfassungsinitiative ergreifen, um ein Zeichen gegen die Diskriminierung der Frauen in der katholischen Kirche zu setzen.
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