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Das Bundesforum und der Frauenrat seien zu oft gleicher Meinung, kritisieren Männerrechtler. © bm

Männerverbände streiten um politische Ausrichtung

fs /  In Deutschland haben Männerrechtler einen Männerverband verklagt. Hintergrund ist ein Konflikt um die Ausrichtung der Lobbyarbeit für Männer.

Das antifeministische «Forum Sozial Inklusion» wirft dem profeministischen «Bundesforum Männer» üble Nachrede, Beleidigung und Verleumdung vor. Anlass ist eine Mail an Bundestags- und Landtagsabgeordnete, die Ende letzten Jahres am Kongress «Gender Revisited» teilnehmen wollten. Martin Rosowski, Präsident des «Bundesforums Männer», soll den Abgeordneten von der Teilnahme abgeraten haben. Der Kongress biete «radikalen Aktivisten der maskulistischen Szene» ein Forum für «antifeministische und zum Teil frauenfeindliche Thesen».

Anzeige wegen Beleidigung
Das «Forum Soziale Inklusion», Veranstalter des Kongresses, fühlte sich durch die Bezeichnung «maskulistisch» beleidigt und erstattete Anzeige. Laut der «Tageszeitung» steht diese jedoch auf wackligen Beinen. So seien mehrere Vertreter des antifeministischen Maskulismus tatsächlich am Kongress aufgetreten wie beispielsweise der Publizist Arne Hoffmann und Monika Ebeling, die wegen ihrer frauenfeindlichen Haltung als Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Goslar abgesetzt wurde.
Offener Brief an Abgeordnete
Das «Bundesforum Männer», dem mittlerweile 34 Organisationen angehören, ist 2010 auf Anregung der damaligen Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen gegründet worden. Das Ministerium unterstützt seither die Arbeit des Lobbyverbandes auch finanziell. In einem offenen Brief an den Familienausschuss des Bundestages verlangt das «Forum Soziale Inklusion», dass der Bund die finanziellen Mittel für das «Bundesforum Männer» streichen und die Gründung eines neuen Lobbyverbandes politisch unterstützen soll. Das «Bundesforum Männer» habe bisher nicht viel erreicht. Der Lobbyverband mache Männer «unsichtbar». Er vermeide Stellungnahmen und tabuisiere die Themen und Sorgen vieler Männer. «Anstelle dessen erleben wir beim ’Bundesforum Männer’ ein reflexhaftes Zitieren von Forderungen des Deutschen Frauenrates und anderer Frauenverbände.»
Neuer Dachverband in Österreich
In Österreich haben Männerberatungseinrichtungen Anfang dieses Jahres den explizit profeministischen «Dachverband Männerarbeit Österreich» gegründet. Er will die Arbeit mit Männern, Jungen und Vätern koordinieren und deren Interessen in der Politik Öffentlichkeit vertreten.


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