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Mit Silvia Fernández de Gurmendi präsidiert erstmals eine Frau den Internationalen Strafgerichtshof. © icc-cpi

Première: Frau an der Spitze des Strafgerichtshofes

fs /  Mit Silvia Fernández de Gurmendi ist erstmals eine Frau Präsidentin des Internationalen Strafgerichtshofes. Frauen haben nun alle Führungspositionen inne.

Stellvertreterinnen der Argentinierin sind Joyce Aluoch (Kenia) und Kuniko Ozaki (Japan). An der Spitze der Anklagebehörde ist mit Fatou Bensouda (Gambia) bereits seit drei Jahren eine Frau.

«Bahnbrechend» für Frauen
Englischsprachige Medien sprachen nach der Wahl der Richterinnen von einem «bahnbrechenden» und positiven Ereignis für Frauen. Die niederländische Rechtsprofessorin Cassandra Steers sagte, dass Themen wie sexuelle Gewalt als Kriegswaffe erst das nötige Gewicht erhielten, als Frauen an den internationalen Gerichten in Führungspositionen kamen.

Ein Drittel Richterinnen
Silvia Fernández de Gurmendi ist Nachfolgerin des Südkoreaners Sang-Hyun Song, der den Gerichtshof sechs Jahre lang präsidiert hatte. Der Frauenanteil am Gericht liegt bei gut einem Drittel. Sechs der siebzehn Richterinnen und Richter sind Frauen. Der Strafgerichtshof mit Sitz in Den Haag ahndet Völkermord, Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen. Er wird von 123 Staaten getragen und verfügt dieses Jahr über ein Budget von rund 135 Millionen US-Dollar (127 Millionen Euro, 133 Millionen Franken).

Gerichts-Präsidentinnen
Frauen an der Spitze eines internationalen Gerichtes sind zwar selten, es hat sie aber schon gegeben:

  • Rosalyn Higgins (Grossbritannien) war von 2006 bis 2009 Präsidentin des Internationalen Gerichtshofes, dem Hauptgericht der Uno.
  • Gabrielle Kirk McDonald (USA) leitete von 1997 bis 1999 den Internationalen Strafgerichtshof für das ehemalige Jugoslawien.
  • Navi Pillay (Südafrika) war von 1999 bis 2003 Präsidentin des Internationalen Strafgerichtshofes für Ruanda.

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