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Jess Philips verliest im Parlament die Namen aller Frauen, die letztes Jahr ermordet worden sind. © BBC

Morde an Frauen wühlen Abgeordnete auf

fs /  Mit einer bewegenden Rede hat eine junge Abgeordnete an ermordete Frauen erinnert. Sie rief das Parlament zum Handeln auf.

In Grossbritannien sind letztes Jahr über 120 Frauen im Alter von 13 bis 81 Jahren von Männern ermordet worden. An einer Sondersitzung zum Internationalen Tag der Frau hat die junge Labour-Abgeordnete Jess Philips im Parlament jedes Opfer mit Namen und Alter genannt. Sie nehme den Tod dieser Frauen nicht einfach hin: «Wir müssen handeln, damit diese Frauen nicht vergeblich gestorben sind. Sie haben mehr verdient, als was sie erhalten haben.»

Vor dem Vergessen bewahren
Die Opfer seien nicht alle arme Frauen, die von betrunkenen Männern ermordet worden seien. Meist seien aktuelle und ehemalige Partner oder nahe Verwandte die Täter. «Die Opfer waren Frauen jeden Alters. Sie waren Lehrerinnen, Serviceangestellte, Ärztinnen, Tänzerinnen und Töchter. Die Täter waren nicht sinnlos Betrunkene, sondern respektierte Väter, Brüder, Banker und angesehene Anwälte.» Philips konnte auf die Arbeit des Projektes «Counting Dead Women» zurückgreifen, das die Geschichten ermordeter Frauen auf einer Webseite veröffentlicht und sie damit vor dem Vergessen bewahrt.

Applaus aus allen politischen Lagern
Für ihre Rede erhielt die junge Parlamentarierin Applaus von Abgeordneten aus allen Lagern, was im britischen Parlament selten ist. Über Twitter zeigten Abgeordnete sich tief bewegt und sprachen Philips Ihren Respekt aus.

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