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«Unverantwortlich»: Modefoto mit dürrem Model. © YSL

Werbeaufsicht rügt Magermodel-Foto

/  In Grossbritannien hat die Werbeaufsicht ein Foto mit einem spindeldürren Model gerügt. Das Bild sei «unverantwortlich».

Das schwarz-weisse Modefoto von Yves Saint Laurent zeigt eine junge Frau, die fast nur aus Haut und Knochen besteht. Die Beine sind extrem dünn und am Dekolleté sind die Rippen sichtbar. Die britische Ausgabe des Modemagazins «Elle» hatte das Bild abgedruckt. Bei der Advertising Standards Authority (ASA), dem Selbstkontrollorgan der Werbewirtschaft, ging darauf eine Beschwerde ein. Das Foto verstosse gegen den Grundsatz der «verantwortlichen Werbung» (Responsible advertising) im Kodex der Werbewirtschaft.

«Ungesund untergewichtig»
Die Werbeaufsicht teilt diese Ansicht. Das Model sei eindeutig zu dünn. Das Foto fokussiere auf die sichtbaren Rippen und die spindeldürren Beine. Diese wirkten durch die klobigen Schuhe noch magerer. Das Model sei «ungesund untergewichtig» und die Veröffentlichung des Fotos deshalb «unverantwortlich». Die Werbeaufsicht forderte Yves Saint Laurent auf, das Foto nicht mehr zu publizieren. Das Modehaus sagte gegenüber der ASA lediglich, das Model sei nicht ungesund dünn. Ausführlicher nahm es nicht Stellung.

Verbot in Frankreich
Frankreich will auf Modeschauen und bei Foto-Shootings Models verbieten, die einen bestimmten Body-Mass-Index unterschreiten. Wer gegen das Verbot verstösst, muss mit sechs Monaten Gefängnis und einer Geldstrafe von 75’000 Euro (79’000 Franken) rechnen. Nachträglich digital bearbeitete Fotos von Models auf Plakaten und in Zeitschriften sollen künftig gekennzeichnet werden müssen. Diesen Beschlüssen der Nationalversammlung muss die zweite Parlamentskammer noch zustimmen.


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