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«Cosmopolitan» empfiehlt Alison Lundergan Grimes zur Wahl. © Cosmopolitan

Frauenzeitschrift wirbt für Politikerinnen

/  Die Zeitschrift «Cosmopolitan» will mit einer Online-Kampagne junge Frauen zum Wählen bringen. Die Redaktion zeigt, welche Kandidatinnen sich für Frauen einsetzen.

In den USA finden im November Zwischenwahlen statt. Im Hinblick darauf hat die US-Ausgabe der Frauenzeitschrift «Cosmopolitan Anfang September die Kampagne «#CosmoVotes» lanciert. Dazu gehören Informationen über Kandidatinnen und Kandidaten, die sich für Frauenrechte einsetzen. Die Kampagne soll Frauen ermuntern, zur Wahl zu gehen. «10 Gründe, weshalb junge Frauen unbedingt wählen müssen», heisst es auf der Webseite. Die Wahl sei die «Party des Jahres», an der Frauen teilnehmen müssten, wenn sie selbstbestimmt leben wollen.
Kriterien für Empfehlung
Jede Woche empfiehlt die Redaktion eine bis drei Kandidatinnen. Ob Frau oder Mann, konservativ oder liberal spiele keine Rolle, sagte Kampagne-Leiterin Amy Odell, gegenüber «Politico». Kriterien für eine Empfehlung seien einzig die Frauenrechte. Eine Kandidatin, die Frauen das Recht auf Abtreibung abspreche, werde sicher nicht empfohlen. Gute Chancen habe hingegen, wer sich für Lohngleichheit oder schärfere Waffengesetze engagiere.
Machtvolle Gruppe
«Cosmopolitan» definiert sich im Untertitel als «Frauenmagazin für Mode, Sexberatung, Partnersuche und Promi-News». Politische Themen seien auch Lifestyle-Themen, sagt Chefredaktorin Joanna Coles: «Wir wollen den jungen Frauen zeigen, wie wichtig es für ihr alltägliches Leben ist, dass sie zur Wahl gehen.» Es sei bequem, sich zurückzulehnen und zu beklagen. Doch wer nicht wähle, habe kein Recht, sich zu beschweren. «Cosmopolitan» habe 18 Millionen Leserinnen und die «Cosmopolitan»-Webseite 30 Millionen Leserinnen im Monat. Das sei eine machtvolle Gruppe. Coles: «Ich will, dass die Frauen selber über ihr Leben bestimmen und nicht eine Gruppe alter weisser Männer im Parlament.»

Unpolitische Herausgeber
Verlage, die grosse Frauenzeitschriften herausgeben, tun sich mit einem politischen Engagement der Redaktion meist schwer. In der Schweiz hat die Frauenzeitschrift «Annabelle» vor zwei Jahren eine Kampagne lanciert, die eine zeitlich befristete Frauenquote von 30 Prozent in der operativen Unternehmensführung von grossen Betrieben forderte. Der Verleger Tamedia untersagte es darauf der «Annabelle», politisch Stellung zu nehmen. Wenig später ging die Chefredaktorin. Tamedia ist eines der grossen Medienunternehmen in der Schweiz und «Annabelle» die grösste Schweizer Frauenzeitschrift.

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