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Piktogramm in Madrid signalisiert: Bitte nicht breitbeinig sitzen. © EMT

Am Pranger: Breitbeiniges Sitzen in Bus und Bahnen

fs /  Kampagnen appellieren an Männer, in öffentlichen Verkehrsmitteln nicht breitbeinig zu sitzen und damit weibliche Sitznachbarinnen einzuengen.

Die Verkehrsbetriebe der Stadt Madrid haben dem breitbeinigen Sitzen (Manspreading) in öffentlichen Bussen und Bahnen den Kampf angesagt. Auf neuen Piktogrammen ist ein Mann zu sehen, der seine Beine so breit macht, dass er gleich zwei Sitze blockiert. Dazu heisst es, dass Manspreading im beengten Raum der öffentlichen Verkehrsmittel unerwünscht und die Grenzen der einzelnen Sitzplätze zu beachten seien: «Respektiere den persönlichen Raum anderer». Eine ähnliche Kampagne ist für die städtische U-Bahn geplant.

Erfolgreiche Petition
Zuvor hatte die feministische Gruppe «Mujeres en Lucha» (Frauen im Kampf) mit einer Online-Petition die Verkehrsbetriebe aufgefordert, etwas gegen das breitbeinige Sitzen zu unternehmen. Manspreading sei ein Eingriff in die Freiheit von Sitznachbarinnen und -nachbarn. Männer würden oft so breitbeinig sitzen, dass der Platz links und rechts von ihnen unbenutzbar werde. Clara Serra von der Linkspartei Podemos sagte dem britischen «Telegraph», dass Kampagnen gegen Manspreading für das Problem sensibilisieren: «Wenn man diesen alltäglichen sexistischen Verhaltensweisen einen Namen gibt und sie so sichtbar macht, schafft man ein Bewusstsein für etwas, das sonst unbemerkt bleibt.»

Busse für Manspreading
Madrid ist nicht die erste Stadt, die gegen Manspreading vorgeht. In den USA gab es ähnliche Kampagnen in New York, Philadelphia, Seattle und San Francisco. Seattle wiederholt die Kampagne regelmässig. In San Francisco kann Manspreading seit einem Jahr mit einer Busse von 100 Dollar (89 Euro, 97 Franken) bestraft werden.


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