Wecad-1

In Bern sind Frauen erstmals im Parlament in der Mehrheit. © JHM

Seltenheit: Frauenmehrheit im Stadtparlament

fs /  Seit kurzem sind in einem Schweizer Stadtparlament mehr Frauen als Männer. Das ist erst zum zweiten Mal der Fall.

Im Parlament der Stadt Bern (Stadtrat) sitzen seit Ende August 41 Frauen und 39 Männer. Es gab keine Wahlen. Frauen haben Männer ersetzt, die zurückgetreten sind. «Endlich werden die Frauen, die in der Bevölkerung ja die Mehrheit ausmachen, auch bei uns im Parlament richtig repräsentiert», sagte Regula Bühlmann (Grünes Bündnis), Vizepräsidentin des Stadtrates, gegenüber «20 Minuten». Eine Frauenmehrheit in einem Stadtparlament gibt es schweizweit erst zum zweiten Mal. Erstmals in der Mehrheit waren Frauen vor zehn Jahren im Stadtparlament von Genf.

Frauenanteil stagniert
Bern ist zurzeit die einzige Stadt mit einer Frauenmehrheit im Parlament (51 Prozent). Die Frauenanteile in den anderen grösseren Städten sind deutlich tiefer: Lausanne, Genf (je 40 Prozent), Winterthur (38 Prozent), Basel (32 Prozent) und Zürich (26 Prozent). Laut Zahlen des Bundesamtes für Statistik stagniert der Frauenanteil in den Stadtparlamenten seit Jahren bei durchschnittlich 30 Prozent. Als Städte gelten Gemeinden mit mehr als 10’000 Einwohnerinnen und Einwohnern.

Frauenmehrheit in Ruanda und Bolivien
Auf nationaler Ebene liegt der Frauenanteil im Schweizer Parlament aktuell bei 32 Prozent. Auf der Rangliste der Interparlamentarischen Union (IPU) über die Frauenanteile im Unterhaus ist die Schweiz damit auf Rang 37. An der Spitze dieser Rangliste steht seit Jahren Ruanda, in dessen Parlament Frauen mit über 60 Prozent der Sitze klar die Mehrheit haben. Bolivien hat ebenfalls eine Frauenmehrheit (53 Prozent). In den Parlamenten aller anderen Länder sind mehr Männer als Frauen. Deutschland liegt vor der Bundestagswahl auf Rang 23 (Frauenanteil 37 Prozent) und Österreich liegt vor der Nationalratswahl auf Rang 44 (31 Prozent). Liechtenstein ist auf Rang 147 (12 Prozent).


Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors

keine

War dieser Artikel nützlich?
Ja:
Nein:


Infosperber gibt es nur dank unbezahlter Arbeit und Spenden.
Spenden kann man bei den Steuern in Abzug bringen.

IBAN: CH 0309000000604575581